Erschienen bei: Goldmann
ISBN: 978-3-442-49494-1
Erschienen am: 22.01.2025
Seiten: 608
Einzelband
Klappentext:
Sommer 1961. Vicky und ihr Freund Achim leben in Ostberlin und studieren im Westen Medizin. Als mit dem Mauerbau all ihre Träume über Nacht zu platzen drohen, ergreifen sie die Flucht. Kurz darauf wird Achim verhaftet. Vickys großes Ziel ist die Chirurgie, doch der Berufseinstieg gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Flughafenambulanz in Frankfurt ist eine Notlösung – und eine Männerwelt, in der sie sich durchbeißen muss. Zwischen aufregenden Einsätzen und Not-OPs kämpft sie für eine moderne Klinik und wird zur Hausärztin der Frankfurter Halbwelt. Und auch eine neue Liebe scheint auf sie zu warten. Doch Vicky hofft noch immer auf ein Wiedersehen mit Achim …Meine Meinung:
Bereits als ich den Klappentext gelesen hatte, war klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen, sagte sogar, es klingt so als ob es speziell für mich geschrieben sei 😆 Eine Geschichte welche in der ehemaligen DDR beginnt, den Ost-West-Konflikt zur Zeit von Bau der Mauer aufzeigt (liebt mein historisches Herz der jüngeren deutschen Geschichte), eine Frau welche Medizin studiert und genau weiß wo sie damit in ihrem Leben hin möchte (liebt mein Krankenschwester Herz) und der Weg dann noch von Berlin nach Frankfurt führt (liebt mein selbst im Rhein-Main groß gewordenes Heimatherz).Schon mit den ersten Seiten hat mich Svea Lenz an diese Geschichte gefesselt, so dass ich das Buch gar nicht mehr beiseite legen wollte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, mitreißend, bildhaft, emotional aber auch an der ein oder anderen Stelle dramatisch. Eingebettet in einige wahre Begebenheiten, von denen ich selbst bis dahin so nicht wusste, konnte ich selbst noch einiges lernen und gerade durch dieses Buch in Erfahrung bringen, wie zum Beispiel die Explosion in einer Firma in Raunheim, lediglich durch den Main von meiner Heimatstadt getrennt.
Die Geschichte von Vicky ging mir unter die Haut. Hat mich mit ihr fiebern und mit ihr leiden aber auch mit ihr freuen lassen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch. Ihr Handeln stets authentisch und absolut nachvollziehbar. Auch die weiteren Protagonisten fügten sich meiner Meinung nach sehr gut in die Geschichte ein. Brachte jeder doch so ein kleines eigenes Päckchen auf seinem Lebensweg mit. Turbulent ist das Leben von Vicky und genau das gefiel mir an dieser Geschichte so gut, denn gerade dadurch zeigt sie, dass ihr Leben so viel mehr zu bieten hat, als nur das Medizinstudium für das sie sich so sehr berufen gefühlt hat. Für mich machte es dieses Buch aber auch zu so viel mehr als einen „Arztroman“ wie man vielleicht an Hand des Titels denken mag. Und so begleitet man Vicky ein Jahrzehnt lang in einer Zeit, in der in der Geschichte so vieles passiert ist. Vicky macht sich stark für Schwächere, hilft an vielen Stellen und setzt sich dabei vor allem für die Zukunft der Flughafenambulanz ein und das mit solch einer Inbrunst, die mir wahrlich imponiert hat.
Wie ausführlich Svea Lenz recherchiert hat und sich mit der Umgebung des Flughafens auseinandergesetzt hat, zeigt sich in diesem Buch sehr deutlich. Schon mit ihrer vor paar Jahren erschienen „Stewardessen-Dilogie“ hatte mich die Autorin überzeugt. Mit diesem Werk hat sie wahrlich ein Jahreshiglight geschrieben, an das ich noch lange zurück denken werde.
Fazit:
Ein fesselnder Roman voller wahrer Begebenheiten, der einen geradezu durch die Seiten fliegen lässt.