Mittwoch, 17. Mai 2023

Rezension zu "Ein Monat und für immer" von Suzanne Ewart [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Harper Collins
ISBN: 978-3-365-00095-3
Erschienen am: 24.01.2023
Seiten: 384


Einzelband



Klappentext:

Jess kümmert sich liebevoll um ihre Mutter, die an der Erbkrankheit Huntington leidet. Weil auch sie daran erkranken wird, hält Jess die Menschen um sich herum auf Abstand. Sie willsich nicht verlieben, da sie niemandem diesen Schmerz zumuten möchte, den sie selbst jeden Tag spürt, wenn ihre Mutter immer ein Stück mehr verschwindet. Doch dann trifft sie den attraktiven Alec – und als sie ihm erklärt, warum sie nicht zusammen sein können, überrascht er sie mit einem Vorschlag: Sie soll für den Moment leben und einen Monat lang mit ihm ausgehen. Während der gemeinsamen Zeit kommt Jess ihm immer näher und bricht ihre eigene Regel. Sie weiß, dass sie es beenden muss. Es ist besser, Alec jetzt das Herz zu brechen als später, oder?


Meine Meinung:

Schon dem Klappentext kann man entnehmen, dass dieses Buch besonders emotional werden könnte und ja das kann ich nur bestätigen. Dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost doch Suzanne Ewart schafft es mit ihrem sehr flüßigen und einfühlsamen Schreibstil den Leser mit auf diese emotionale Achterbahnfahrt zu nehmen, welche auch immer wieder Hoffnung und Mut durchschimmern lässt. Ich bin wahrlich durch die Seiten geflogen und wollte einfach immer wissen wie es weitergeht. Dabei hat mich vor allem das Ende sehr überrascht und zwar auf positive Weise.

Jess, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, war für mich eine unglaublich starke und authentische Protagonistin. Ihre Gefühle und Gedanken konnte ich zweifelsfrei nachvollziehen und doch hatte ich manchmal das Gefühl ihr nun mal in den Hintern treten zu müssen, weil sie sich so oft selbst im Weg stand. Das in den Hintern treten hat Alec dann für mich getan und zwar auf so eine großartige gefühlvolle Art, dass man diesen Mann einfach lieben muss. Die Entwicklung zwischen den beiden hat mein Herz in Sturm erobert.

In meinen Augen hat dieses Buch all die Aspekte die es für ein emotionales Lesevergnügen braucht und hat definitiv viel mehr Aufmerksamkeit verdient.

Mittwoch, 10. Mai 2023

Rezension zu "Kinder des Aufbruchs" von Claire Winter [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Diana

ISBN: 978-3-453-29266-6

Erschienen am: 02.11.2022

Seiten: 560


Folgeband zu "Kinder ihrer Zeit"


Klappentext:


Sechs Jahre nach dem Mauerbau lernt die erfolgreiche Dolmetscherin Emma in West-Berlin die aus dem Ostteil der Stadt geflohene Sängerin Irma Assmann kennen. Als sie ihrer Zwillingsschwester Alice davon erzählt, reagiert diese beunruhigt. Alice schreibt als Journalistin über die Studentenbewegung und steht in Kontakt mit verschiedenen Fluchthilfe-Organisationen. Ist Irma mit ihren ehemaligen Beziehungen zum KGB als Informantin im Westen? Oder sind die Schwestern und deren Männer Julius und Max durch ihre Verbindungen zur DDR zu Zielscheiben geworden? Kurz darauf wird die Sängerin ermordet, und die vier geraten inmitten der Studentenunruhen zwischen die Fronten der Geheimdienste.


Meine Meinung:


Durch Zufall bin ich auf die Fortsetzung zu „Kinder ihrer Zeit“ gestoßen, welchen ich seinerzeit total gerne gelesen habe und so was ich sehr gespannt darauf, wie die Geschichte um die zwei Schwestern Emma und Alice weitergeht.

Der Schreibstil von Claire Winter hat mich auch in diesem Buch wieder von sich überzeugen können. Dennoch fühlte ich mich zeitweise ein wenig verloren in diesem Buch. Es gab so viele Geschehnisse und Ereignisse, welche alle für sich meines Erachtens nach sehr wichtig sind für die deutsche Geschichte, dennoch führte dies in meinem Kopf zeitweise zu einer gewissen Überforderung alles so genau „auf die Kette zu bekommen“. Auch wenn ich mittlerweile schon viele historische Romane gelesen habe und da vor allem Deutsch-Deutsche Geschichte bevorzuge, so hat es dieses Buch geschafft mir wieder Dinge nahe zu bringen, die ich zuvor noch nicht wusste, hier beispielsweise wie viele über die Kanalisation aus dem Osten in den Westen geflohen sind, da es nun einfach mal nicht so einfach ist unterirdisch auch eine Mauer zu erichten. Am Ende jedoch muss ich sagen, dass jeder dieser Handlungsstränge am Ende ein Großes und Ganzes ergab und je weiter ich in dem Buch voran kam umso mehr stellte sich eine Sogwirkung ein. Dafür sorgten auch die recht kurz gehaltenen Kapitel, welche einen einfach nahezu dazu einluden immer weiter zu lesen, ganz nach dem Motto „ach ein Kapitel geht noch“.

Ich hatte die beiden Schwestern schon im ersten Band sehr in mein Herz geschlossen und hatte ein wenig das Gefühl auf alte Bekannte zu treffen. Sie sind so authentische und warmherzige Protagonisten, die sich mit sehr viel Geduld und Herzblut für ihre Mitmenschen einsetzen und denen man deutlich anmerkt, dass sie Ungerechtigkeit nicht ertragen können. Doch auch die Unterschiede zwischen den beiden Schwestern machen beide für mich interessant.

Claire Winter versteht es einfach wahre Begebenheiten mit Fiktion zu umstricken und daraus eine so spannende Geschichte zu machen, welche einen so schnell nicht los lässt. Dabei erklärt die Autorin auch im Nachgang noch welche Begebenheiten auf wahren Tatsachen beruhen.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und den Hinweis, dass die Bücher per se auch unabhängig voneinander gelesen werden können um aber das Große und Ganze der beiden Schwestern kennenzulernen, würde ich schon beim ersten Band anfangen.

Donnerstag, 4. Mai 2023

Rezension zu "Mein Herz ist vom Umtausch ausgeschlossen" von Sophia Money-Coutts [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Penguin

ISBN: 978-3-328-10916-7

Erschienen am: 15.02.2023

Seiten: 544


Einzelband



Klappentext:


Nell ist mit ihrem Leben absolut zufrieden. Oder zumindest sagt sie sich das so. Sie ist froh um ihren Job als erfolgreiche Scheidungsanwältin, auch wenn sie sich tagtäglich mit superreichen und ziemlich exzentrischen Klienten herumschlagen muss. Und sie mag ihre Wohnung in London, wo sie mit ihrem netten (wenn auch ein bisschen langweiligen) Freund Gus lebt – mit dem sie einmal die Woche ganz vernünftigen Sex hat. OK, manchmal auch zweimal die Woche. Nell ist definitiv nicht im Alltagstrott gefangen!

Doch als sie durch einen Zufall Arthur wiedersieht, den adligen Sohn eines Lords und ihre allererste große Liebe, die ihr vor fünfzehn Jahren das Herz brach, da geht in Nells Leben plötzlich alles drunter und drüber. Ein lang vergessenes Kribbeln macht sich in ihrer Bauchgegend breit, und was vorher so perfekt schien, scheint jetzt nicht mehr ganz so perfekt. Hat sie sich die ganzen Jahre über etwas vorgemacht? Und kann man seine erste Liebe überhaupt jemals vergessen?


Meine Meinung:


Sophia Money-Coutts gehört für mich zu den Königinnen der Rom-Com Schreiberinnen und so war natürlich klar, dass ich ihr neuestes Werk lesen werde.

Auch mit diesem Buch, hat mich die Autorin wieder von sich überzeugt. Ihr Schreibstil ist flüssig und so humorvoll, dass ich förmlich durch die Seiten geflogen bin. Ich liebte einfach alles, angefangen von den Protagonisten bis hin zum Setting. Dabei beschrieb die Autorin das Setting so transparent, dass ich das Gefühl hatte mitten drin zu sein.

Nell aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, hat sich direkt in mein Herz geschlichen und wie sie in der Geschichte Schritt für Schritt zu sich selbst zurückfindet, lies mein Leserherz einfach höher schlagen. Ich erwischte mich immer wieder dabei, dass Nells Gedanken auch zu meinen eigenen wurden und wenn man ehrlich ist, begleiten einen doch schon hin und wieder Fragen zur ersten großen (vergangenen) Liebe und gerade dies machte Nell für mich unglaublich greifbar.

Obwohl das Buch die ein oder andere Länge aufweist, die es meiner Meinung nach nicht benötigt hätte, konnte mich die Idee und die Umsetzung der Geschichte vollauf überzeugen und daher empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.

Mittwoch, 3. Mai 2023

Rezension zu "Sturmtage" von Corina Bomann [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Penguin

ISBN: 978-3-328-60234-7

Erschienen am: 28.12.2022

Seiten: 624


Die Waldfriede-Saga

1. Sternstunde // 27.12.2021

2. Leuchtfeuer // 27.06.2022

3. Sturmtage // 28.12.2022

4. Wunderzeit // 12.07.2023




Klappentext:


Berlin-Zehlendorf, 1939. Mit Kriegsbeginn müssen die Schwestern und Ärzte im Krankenhaus Waldfriede geschlossen zusammenstehen. Doch der jungen selbstbewussten Assistenzärztin Helene fällt es schwer, den Frieden im Haus zu wahren: Immer wieder gerät sie mit dem Chefchirurgen, einem überzeugten NSDAP-Mitglied, aneinander. Trost findet sie auf Spaziergängen in den Parkanlagen der Klinik – und bei dem sympathischen Gärtner Timo. Aus ihrer anfänglichen Freundschaft entwickelt sich schnell ein inniges Verhältnis, bis Timo überraschend zum Wehrdienst eingezogen wird. Als Helene bemerkt, dass auch ein anderer Mann Gefühle für sie entwickelt, muss sie ihr Herz ergründen, doch dieses ist erfüllt von Sorge – denn es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Bomben über Berlin und dem Waldfriede fallen werden.



Meine Meinung:


Es geht zurück ins Waldfriede. Ich habe die ersten beiden Bände bereits sehr gerne gelesen und mich somit sehr auf die Fortsetzung gefreut. Bei „Sturmtage“ handelt es sich um den dritten Teil der Waldfriede-Sage. Die Bücher können prinzipiell unabhängig voneinander gelesen werden, allerdings ist die Geschichte fortlaufend und daher ist meine Empfehlung sie eher der Reihe nach zu lesen.

Bereits in den ersten beiden Bänden war ich erstaunt wie gut recherchiert und detailreich diese Geschichten sind und das setzt sich auch in diesem Band fort. Dabei ist der Schreibstil nach wie vor leicht verständlich und lässt sich flüssig lesen. Allerdings fiel mir in diesem Band das erste Mal bewusst auf, dass die Geschichte, gerade zum Ende hin, immer größere Zeitsprünge macht. Mich persönlich hat das nun nicht gestört, da das Buch mit über 600 Seiten doch sehr umfangreich ist.

In „Sturmtage“ trifft man zum ersten Mal auf die junge Ärztin Helene und somit auf eine unheimlich starke Protagonistin welche mit allen Mitteln die ihr zur Verfügung stehen für sich und ihre Patient*innen einsteht und es dabei auch nicht scheut, ihre Meinung kundzutun. Gar nicht so ungefährlich in der damaligen Zeit und so durchlebt man mit Helene eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle in einer Welt in der einfach nichts sicher ist.

Zeitgleich trifft man aber auch auf viele bereits bekannte Gesichter in der Geschichte und die haben es nicht nur mit der Angst vor dem Krieg sondern auch mit sehr persönlichen Schicksalsschlägen zu tun, welche mich direkt haben mitleiden lassen. Es fühlte sich ein wenig an wie nach Hause kommen, nachdem man viele der Protagonisten schon in den ersten beiden Bänden kennengelernt und begleitet hat.

Die Geschichte hat mich erneut an sich gefesselt und mir Schauer über den Rücken gejagt, zeitgleich aber auch im Rahmen einer wundervollen Liebesgeschichte mitfiebern lassen. Das Ende empfand ich dann jedoch leider als etwas zu kurz geraten. Meine Neugier auf Band 4 ist dennoch geweckt.