Samstag, 26. Februar 2022

Rezension zu "Unsere Zeit ist immer" von Sophie Cousens [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Penguin 

ISBN: 978-3-328-10797-2

Erschienen am: 22.11.2021

Seiten: 496


Einzelband


Klappentext:


Zwei Dinge weiß Minnie ganz genau: Dass an ihrem Geburtstag immer alles schiefläuft, was nur schieflaufen kann – und dass ein Mann namens Quinn der Grund dafür ist. Minnie ist ihm noch nie begegnet. Doch sie weiß, dass sie beide am Silvesterabend kurz nach Mitternacht im selben Londoner Krankenhaus geboren wurden. Quinn kam eine Minute früher zur Welt und gewann als erstes Neunzigerjahre-Baby fünfzigtausend Pfund, während Minnie leer ausging. Als sie sich an ihrem gemeinsamen 30. Geburtstag durch einen Zufall kennenlernen, weiß Minnie endgültig, dass Quinn die für sie bestimmte Portion Glück einfach gestohlen hat: Im Leben des gutaussehenden, charmanten Unternehmers läuft alles glatt, während sie kurz davor ist, ihre Wohnung und den geliebten Job als Köchin zu verlieren. Doch wenn sie aus so unterschiedlichen Welten kommen, warum laufen sie sich fortan immer wieder über den Weg? Und warum lässt jede Begegnung Minnies Herz ein bisschen schneller schlagen?


Meine Meinung:


Wow, einfach wow. Dieses Buch hat es innerhalb weniger Tage geschafft mich aus einer wochen-langen Leseflaute rauszuholen. Kaum hatte ich das Buch begonnen war ich so gefesselt von der Geschichte von Minnie und Quinn, dass ich das Buch gar nicht mehr beiseite legen wollte.


Wir lernen Minnie und Quinn besser gesagt ihre Mütter im Jahr 1989 kennen. Beide stehen unmittelbar vor der Geburt ihrer Kinder. Das besondere daran? Es ist der Silvesterabend und demzufolge wurde ein Preisgeld für das Baby ausgelobt, welches als erstes im Jahr 1990 das Licht der Welt erblickt. Wieso das alleine nicht ausreicht um einen Zwist zwischen Tara und Connie (den Müttern) sowie unbewusst auch zwischen Minnie und Quinn zu entfachen ist Hauptbestandteil der Geschichte und hat mir besonders gut gefallen.

Die Geschichte lebt durch mehrere Faktoren. Zum einen wäre das der herrlich leichte Humor der Autorin, welcher mich immer wieder zum lachen brachte. Zum anderen durch die authentischen Protagonisten. So sind die absolut selbstzweifelnde und der scheinbar durchaus erfolgreiche Quinn nur auf den ersten Blick, das was sie zu sein scheinen und zwar eben selbstzweifelnd sowie erfolgreich. Beide Protagonisten haben ihre Päckchen die sie vor sich herschleppen und lediglich der Leser merkt, dass das Jahr 2020 in denen die Geschichte der beiden dann so richtig beginnt, gar nicht das erste „Aufeinander treffen“ der beiden, abgesehen von ihrer Geburt, ist.

Wie die beiden sich kennenlernten und dabei immer wieder gegenseitig „auf die Füße traten“ machte für mich den Reiz der Geschichte aus und sorgte dafür immer weiter lesen zu wollen. Wohltuend waren dabei die Rückblicke in die Geschehnisse der vergangenen Jahre, welche gut als Rückblick gekennzeichnet waren und somit zu keiner Zeit zu Verwirrung führen konnten.

Die Entwicklung von Minnie möchte ich an dieser Stelle nochmal besonders hervorheben. Ich liebte ihre selbstzweifelnde Art welche sich nach und nach auflöste und zu einer selbstbewussten und für sich einstehenden Frau entwickelte. Mit 30 Jahren steht Minnie nun zunächst noch gar nicht wirklich mit beiden Beinen im Leben, zumindest bekommt man das Gefühl vermittelt und genau das machte Minnie meiner Meinung nach aus. Im Leben geht es eben nicht immer nach „Leitlinie“ und manch 30-jähriger/manch 30-jährige weiß manchmal vielleicht einfach noch nicht wo er/sie hin will und das ist in meinen Augen auch vollkommen in Ordnung.

Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autorin in diesem Buch auch mal mit den „typischen“ Klischees gebrochen hat und somit klarstellt, dass Geld haben oder reich zu sein nicht automatisch bedeutet, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Sondern dass es manchmal oder wahrscheinlich auch öfter, eben doch hinter der Fassade ganz anders aussehen mag. Auch wie sich die Liebesgeschichte zwischen Minnie und Quinn entwickelt, hat mir sehr gut gefallen. Und am Ende des Buches hat man dann ein wundervolles Happy End welches sich über viele Seiten langsam entwickelte und Stück für Stück aufbaute ohne künstlich oder erzwungen zu wirken.

Ich möchte natürlich auch noch über das Cover sprechen, das mit seinen bunten Funken natürlich wunderbar zum Beginn und dem Ende der Geschichte passt und zwar dem Silvesterabend. Die goldene Schrift ist ein absoluter Hingucker und fügt sich absolut harmonisch zu den restlichen Farben, die ich generell sehr mag. So ist das Cover für sich zwar einerseits schlicht und doch auffallend.

Fazit:
Eine wundervolle Geschichte über zwei Menschen, welche nur auf den ersten Blick sind wie sie am Anfang des Buches erscheinen und sich dann zu wunderbaren Menschen entwickeln die man sehr gerne weiter auf ihrer Reise durch das Leben begleiten würde. Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen der eine leichte Liebesgeschichte mit jeder Menge Humor sucht.

Dienstag, 22. Februar 2022

Rezension zu "In ewiger Freundschaft" von Nele Neuhaus [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Ullstein

ISBN: 978-3-550-08104-0

Erschienen am: 18.11.2021

Seiten: 528


Bodenstein-Kirchhoff-Krimi (Taunus-Krimi)

1. Eine unbeliebte Frau // 03.04.2009

2. Mordsfreunde // 01.05.2009

3. Tiefe Wunden // 12.08.2009

4. Schneewittchen muss sterben // 09.06.2010

5. Wer Wind sät // 13.05.2011

6. Böser Wolf // 11.10.2012

7. Die Lebenden und die Toten // 10.10.2014

8. Im Wald // 14.10.2016

9. Muttertag // 26.11.2018

10. In ewiger Freundschaft // 18.11.2021


Klappentext:


Eine Frau wird vermisst. Im Obergeschoss ihres Hauses in Bad Soden findet die Polizei den dementen Vater, verwirrt und dehydriert. Und in der Küche Spuren eines Blutbads. Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum renommierten Frankfurter Literaturverlag Winterscheid, wo die Vermisste Programmleiterin war. Ihr wurde nach über dreißig Jahren gekündigt, woraufhin sie einen ihrer Autoren wegen Plagiats ans Messer lieferte – ein Skandal und vielleicht ein Mordmotiv? Als die Leiche der Frau gefunden wird und ein weiterer Mord geschieht, stoßen Pia und Bodenstein auf ein gut gehütetes Geheimnis. Beide Opfer kannten es. Das war ihr Todesurteil. Wer muss als nächstes sterben? Pia und Bodenstein jagen einen Täter, der ihnen immer einen Schritt voraus zu sein scheint ...


Meine Meinung:


„In ewiger Freundschaft“ ist bereits der 10. Band der Krimi Reihe rund um den Taunus von Nele Neuhaus. Das die Autorin dort selbst wohnhaft ist, merkt man sehr gut in den detailreichen Darstellungen der einzelnen Ortschaften, welche im Laufe der letzten Bücher alle zum Tragen kamen. 

Meiner Meinung nach kann man das Buch auch unabhängig von seinen Vorgängern lesen, da die Fälle an sich immer am Ende eines Buches abgeschlossen sind. Lediglich das Privatleben der Protagonisten entwickelte sich selbstredend über die vergangenen Jahre weiter. Leider muss ich an dieser Stelle aber anmerken, dass dieses Buch, meiner Meinung nach, nicht das stärkste Buch von Nele Neuhaus ist. Vielmehr bekam man das Gefühl, dass die Geschichte eher herbeigezogen wurde um überhaupt eine Fortsetzung der beliebten Reihe anbieten zu können.

Dies bezieht sich für mich jedoch rein nur auf die Geschichte. Der Schreibstil war wie immer flüssig und ließ sich sehr leicht lesen. Auch das Setting konnte mich wieder voll und ganz überzeugen, gerade da ich selbst aus der Region stamme, liebe ich die Reihe natürlich umso mehr, da ich einfach direkt beim Lesen immer ein Gefühl von Heimat habe.

Leider ist es auch wie bei allen vorangegangen Büchern so, dass zu Beginn einer Geschichte immer erstmal ganz viele Personen auftauchen, deren Namen man teilweise kaum auseinander halten kann. Glücklicherweise gibt es da jedoch immer ein Personenregister zu Beginn der Bücher, weshalb mich dieser Umstand gar nicht weiter stört.

Sehr gut gefallen hat mir, das Umfeld des Verlagswesens näher kennenzulernen, wobei auch da sicher das ein oder andere noch eher in die Tiefe hätte gehen können, jedoch hätte dies dann sicher noch mehr für zu viel Längen in dem Buch gesorgt. Dabei hat mir jedoch nicht gefallen, dass die bisherigen ersten Bücher von Nele Neuhaus nun in das Buch eingebunden wurden, in dem sie von Prof. Kirchhoff geschrieben wurden. Das war mir einfach reichlich suspekt und hat für mich persönlich einfach nicht gepasst. Denke aber das ist reine Geschmacksache.

Fazit:
Klassischer Nele Neuhaus Roman, welcher mir dieses Mal leider durch unnötige Längen den Lesefluss erschwert hat. Die Handlung konnte mich leider nicht richtig fesseln und somit hatte ich selten den Drang, direkt weiterlesen zu müssen.

Mittwoch, 16. Februar 2022

Rezension zu "Like fire we burn" von Ayla Dade [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Penguin

ISBN: 978-3-328-10773-6

Erschienen am: 10.01.2022

Seiten: 512 


Winter-Dreams-Reihe

1. Like snow we fall // 09.11.2021

2. Like fire we burn // 10.01.2022

3. Like ice we break // voraussichtlich 09.11.2022

4. Like shadows we hide // voraussichtlich 11.01.2023


Klappentext:


Zwei Jahre und zweitausend Meilen Abstand zwischen ihnen waren nicht genug. Als Aria nach Aspen zurückkehrt, um das Bed & Breakfast ihrer kranken Mutter zu leiten, rechnet sie nicht mit der Wucht ihrer wieder aufflammenden Gefühle: Noch immer empfindet sie etwas für Wyatt, den charismatischen Eishockeyspieler, der sie damals so tief verletzt hat. Sie hat sich jedoch geschworen, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen – was sich als unmöglich erweist, denn Wyatt muss notgedrungen ins B&B einziehen. Aria schöpft Hoffnung, als sie endlich jemand Neuen kennenlernt – und macht Wyatt klar, dass sie nur noch als Freunde Zeit verbringen können. Doch bei einem Ausflug ins verschneite Gebirge sprühen die Funken zwischen ihnen und Wyatt scheint sie mit aller Macht überzeugen zu wollen, dass Freundschaft nie genug sein wird …


Meine Meinung:


„Like fire we burn“ ist Band 2 der „Die Winter-Dreams Reihe“ von Ayla Dade, welche in Aspen in einem wunderschönen Setting spielt, in welches ich mich sehr schnell schon in Band 1 verliebt hatte.

Band 1 und 2 sind an sich unabhängig voneinander lesbar. Man erfährt zwar in Band 1 bereits ein wenig zur Geschichte, welche im zweiten Band dann fortgeführt wird, benötigt diese Vorkenntnis meiner Meinung nach allerdings nicht zwingend. Schön ist es natürlich die Protagonisten Knox und Paisley aus Band 1 wieder zu treffen wird jedoch nicht allzu viel, meiner Meinung nach, gespoilert was den Vorgängerband betrifft.

Bis hierhin so weit so gut. Was nun kommt, fällt mir leider alles andere als leicht zu schreiben, denn als ich die Bücher entdeckte, habe ich mich auf den ersten Blick direkt in die beiden Cover verliebt und finde sie passen optisch auch wunderbar zueinander sowie jeweils einzeln sehr gut zur jeweiligen Geschichte beziehungsweise zum Titel. Voller Vorfreude machte ich mich also zunächst an den ersten Band (um den es hier ja aber gar nicht weiter gehen sollte, möchte nur zum Verständnis kurz darauf eingehen) und musste am Ende feststellen, dass die Story ganz süß war, allerdings nicht so ganz meins. Umso gespannter war ich dann aber natürlich auf Band 2 da ich schon oft, gerade bei jungen/neuen Autoren gemerkt habe, dass sie mit jedem weiteren Buch eine „Steigerung“ ihrer Schreibkunst zeigen.

Dabei ist die Kunst des Schreibens der Autorin hier für mich gar nicht das Problem gewesen, denn der Schreibstil, der bildlich und flüssig war und in ein wundervolles Setting eingebunden war hat mir außerordentlich gut gefallen.

Doch was hat mich nun eigentlich gestört? Und hier kann ich einfach nur sagen, die Geschichte an sich, war einfach nicht meines. Aria kehrt zwei Jahre nachdem ihr Ex-Freund Wyatt sie betrogen hat zurück in ihre Heimat und ist zurecht verletzt auf Grund der damaligen Geschehnisse, bis dahin gehe ich auch vollkommen konform und kann das ganze sehr gut nachvollziehen. Ich kann es auch natürlich verstehen, dass man so etwas nicht vergessen kann und es immer an einer Person nagen wird. Für mich persönlich war allerdings nicht nachvollziehbar, dass sie nach zwei Jahren immer noch so verletzt ist, dass sie meiner Meinung nach im absoluten Selbstmitleid badet. Dieses Selbstmitleid begleitet sie dann allerdings über so eine lange Spanne, dass mich dieses hin und her einfach mit der Zeit sehr genervt hat. Auch wenn in der Zwischenzeit immer wieder schöne Dinge passiert sind, überwiegend bei den Nebencharakteren, so wurde dies doch für mich von der Trauer von Aria sehr überschattet. Die letzten 100 Seiten wurde es dann etwas lockerer, aber wirklich gefallen haben mir am Ende doch nur die letzten zehn Seiten. Daher bin ich am Ende froh gewesen, das Buch bis zum Ende gelesen zu haben, obwohl ich schon des Öfteren darüber nachgedacht habe es abzubrechen.

Positiv hervorheben kann ich aber an dieser Stelle natürlich auch, dass mir die Entwicklung von Wyatt sehr gut gefallen hat. Gerade in Band 1 hatte ich doch noch ein sehr negatives Bild von ihm als Knox besten Freund, vor Augen, der mit seinem Verhalten sehr überheblich und eher wie ein Prolet wirkt. Dieses Bild wurde im jetzigen Band sehr gut revidiert und schon bald hatte sich der smarte Eishockeyspieler in mein Herz geschlichen. Zwar gibt es noch immer ein paar Dinge, bei denen ich mich fragte, warum Wyatt nun so handelt wie er handelt, das jedoch fand ich allerdings nicht so gravierend.

Darüber hinaus konnte sich auch mein Bild von Harper wandeln, auch sie wirkte in Band 1 sehr unnahbar und arrogant und stellte sich nun aber als Arias beste Freundin als sehr liebenswerte und fürsorgliche Person heraus, welcher das Glück ihrer Freundin besonders am Herzen liegt.

Unterm Strich kann ich also sagen, dass mir die sehr unterschiedlichen Protagonisten und Charaktere, welche Ayla Dade erschaffen hat, insgesamt alle sehr gut gefallen haben und sie absolut authentisch und mit viel Tiefe beschrieben waren.

Fazit:
Ayla Dade hat einen wundervollen, flüssigen und bildlichen Schreibstil, der mich persönlich direkt in das Buch mitnehmen konnte. Leider konnte mich die Geschichte an sich nicht von sich überzeugen, da sie mir einfach zu „Selbstmitleid“ beladen war und sich dies meiner Meinung nach über viel zu lange Zeit zog. Weniger Seiten wären hier eventuell besser gewesen.

 

Dienstag, 8. Februar 2022

Rezension zu "Orangencreme und süße Träume" von Lotte Römer [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Montlake

ISBN: 978-2-496-70786-1

Erschienen am: 21.12.2021

Seiten: 240


Liebe am Gardasee-Reihe

1. Zitronenduft und zarte Küsse // 08.09.2020

2. Limoncello und die wahre Liebe // 02.02.2021

3. Orangencreme und süße Träume // 21.12.2021


Klappentext:


Da arbeiten, wo andere Urlaub machen, mit Blick über den Gardasee? Für Valentina kommt der Job im gemütlichen Hotel der warmherzigen Antonella wie gerufen. Aber als sie den Abenteurer Max zum Klettern begleiten soll, weckt das schmerzliche Erinnerungen an den Unfall ihrer Eltern.
Bei der Tour übt Max eine magische Anziehung auf sie aus und Valentina erinnert sich daran, was sie einst am Klettern so fasziniert hat. Doch dann passiert genau das, wovor Valentina die ganze Zeit Angst hatte.


Meine Meinung:


In Band 3 der „Liebe-am-Gardasee-Reihe“ entführt uns Lotte Römer erneut, wie aus dem Reihennamen hervorgeht, an den Gardasee. Das wunderschöne Setting sowie die Hotelbesitzerin Antonella kannte ich schon aus Band 2 (Band 1 habe ich bisher leider nicht gelesen). Neben Antonella trifft man noch ein paar andere Nebencharaktere aus dem Band zuvor wieder, was mich persönlich sehr freute.

Im Hauptfokus steht in dieser Geschichte Valentina, welche nach dem Unfalltod ihrer Eltern, gemeinsam mit ihrem Bruder an den Gardasee kommt und dort bei Antonella im Hotel eine Anstellung bekommt. Valentina ist eine authentische Protagonisten welche zum einen durch ihren Lebensmut angetrieben wird, man aber als Leser auch deutlich ihre Ängste und Zweifel, hervorgerufen durch die Vergangenheit, wahrnehmen kann. Darüber hinaus ist Valentina augenscheinlich unheimlich schüchtern und traut sich Max gegenüber erstmal nicht so aus der Haut.

Max wiederum ist eher der offene Charakter in der Geschichte, der gemeinsam mit seiner Mutter am Gardasee Urlaub macht und dadurch zeigt, wie sehr er ein Familienmensch ist.

Ihre gemeinsame Verbindung finden Valentina und Max ihm Klettern, wobei Valentina sich und ihrem Bruder nach dem Unfall ihrer Eltern geschworen hatte nie wieder das Risiko beim Klettern einzugehen.

Mir persönlich war die Stelle wo die zwei klettern gehen ehrlich gesagt zu lang und zu ausführlich, konnte aber die Intention dahinter gut verstehen immerhin bringt gerade diese Aktion die beiden einander näher. Ich persönlich bin nur einfach kein Fan vom Klettern und fand daher eher kein Gefallen dran, beziehungsweise kann nicht nachvollziehen, was einen daran begeistern und gemeinsam verbinden kann.

Auch in diesem Buch beweist Lotte Römer wieder ihren wunderbaren, flüssigen und bildlichen Schreibstil, den ich schon am Vorgängerband so mochte. Ich habe das Buch ingesamt sehr gerne gelesen und direkt wieder dieses Urlaubsgefühl in mir gehabt, welches ich schon am Vorgängerband so sehr liebte.

Auch das Cover zeigt auf den ersten Blick einen hohen Wiedererkennungswert im Rahmen der Reihe und gefällt mir auch dieses Mal sehr gut.

Fazit:
Ein wundervoll leichte, sommerliche Romanze eingebettet in ein sommerliches Setting am Gardasee, welches einen für wenige Stunden entführt und vom Alltag entspannen lässt.

Donnerstag, 3. Februar 2022

Rezension zu "Mit dem Rücken zu Wand" von Hera Lind [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Diana 

ISBN: 978-3-453-29229-1

Erschienen am: 13.12.2021

Seiten: 496


Einzelband


Klappentext:


Sara ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Als sie überraschend das Haus ihrer Großmutter erbt, könnte sie aufatmen, wäre da nicht ihr Vater im Nachbarhaus, der ihre Kindheit zur Hölle werden ließ. Er war gewalttätig. Gegen Sara und ihre Mutter. Jahre sind seitdem vergangen, und weil es finanziell eng ist, bezieht Sara mit ihrer Familie das Haus. Doch der Vater nebenan wird wieder zur Gefahr. Diesmal lässt Sara sich seine Attacken aber nicht mehr gefallen. Sie ist erwachsen. Und sie hat einen Plan ...


Meine Meinung:


Seit vergangenem Jahr bin ich ein großer Fan von Hera Linds Tatsachenromanen obwohl dies erst das dritte Buch war, welches ich in diesem Bereich gelesen habe. Ein Urteil beziehungsweise eine Bewertung des Buches, finde ich persönlich immer sehr schwer, dass es wie das Genre so schön sagt um eine tatsächliche Geschichte handelt, welche die Protagonistin meist so oder so ähnlich erlebt hat. In diesem Fall, hat die Protagonistin die Geschichte genau so erlebt, wie Hera Lind sie niedergeschrieben hat, da die Protagonistin keinerlei Abweichungen tolerierte, wie man dem Nachwort der Autorin entnehmen konnte. Dafür gebührt es der Protagonistin, welche übrigens Sara heißt, meinen tiefsten Respekt. Diese junge Frau, hat meiner Meinung nach einen unheimlichen Mut und ihr gebührt tiefster Respekt dafür, ihre Geschichte dem großen Publikum zur Verfügung zu stellen und fortan an noch mehr Menschen, als zuvor an ihrem Schicksal, teilnehmen zu lassen.

Mit schonungsloser Offenheit erschafft Frau Lind mit ihrem flüssigem Schreibstil Saras Welt, in die ich mich als Leser direkt reinversetzen konnte und mit Sara von Beginn an mitgelitten habe.

Trotz der enormen Brutalität und all dem Grauen welches Sara und auch ihrer Mutter widerfahren ist, konnte ich das Buch einfach nicht beiseite legen, nachdem ich einmal damit begonnen hatte. Dabei war die abwechselnde Erzählweise aus der Gegenwart sowie der Rückblick in die Vergangenheit meiner Meinung nach sehr gut gewählt und schaffte es dadurch den Spannungsbogen kontinuierlich hoch zu halten.

Mich persönlich packte das blanke Grauen zu lesen, wie viel Leid Sara und ihrer Mutter ertragen mussten und dabei zu wissen, dass jeder in dem kleinen Dorf in dem Sara mit ihren Eltern lebte, wusste was bei der Familie offensichtlich vor sich geht. Auch sehr realistisch ist es hier, meiner Meinung nach, beschrieben wie sehr die Nachbarn bemüht waren, all dieses Elend nicht zu sehen. Absichtlich wegsahen und es sehr gut verstanden sich ja nicht einzumischen um nicht selbst in diese Spirale zu kommen, welche Sara und ihre Mutter und im späteren Teil dann Sara alleine erlebte. Selbst nahestehende Personen, wie beispielsweise der spätere Lebenspartner von Sara verschloss meiner Meinung nach sehr gut die Augen vor dem Offensichtlichen. Genau dies könnte in diesem Buch die Botschaft sein. Wir Menschen sehen lieber weg um ja nicht selbst in „Gefahr“ zu geraten. Darüber hinaus ist dieses Thema meiner Meinung nach ein absolutes Tabuthema in unserer Gesellschaft und wer es versucht sich anzuvertrauen wird meist belächelt, nicht ernst genommen oder es wird einem gar nicht mal wirklich zugehört. Ich bin mir sicher, dass wir eine sehr hohe Dunkelziffer an häuslicher Gewalt in unserer unmittelbaren Umgebung haben ohne dass diese jemals zur Sprache kommt oder gar aufgedeckt wird. Gerade die vergangenen zwei Jahre im Zeichen von Corona haben gezeigt, unter welchen Umständen viele Frauen und Kinder zu Hause leben. Jedoch möchte ich damit aber nicht behaupten, dass nur Frauen und Kinder Opfer von häuslicher Gewalt sind. Auch Männer können ebenso betroffen sein und ich vermute, da ist die Dunkelziffer nochmal höher, weil der „starke“ Mann niemals Schwäche zeigen würde.

Auf Grund aktueller Statistiken bezüglich dieses Themas, kommt das Buch von Hera Lind meiner Meinung nach genau zu richtigen Zeit um dem Leser und auch der Gesellschaft zu zeige, dass es so nicht mehr weitergehen kann ja überhaupt gar nicht so weitergehen darf.

Grausam genug ist es, was Sara widerfahren ist, doch auch der Verlauf der Geschichte und das Sara sich traut, sich zu wehren machen zwar einerseits Mut, zeigt aber auch wie schnell dieses „sich wehren“ nach hinten los gehen kann und das eigentliche „Opfer“ plötzlich kein Opfer mehr ist. (An dieser Stelle würde ich gerne noch ausführlicher meine Gedanken zu schreiben, könnte dies aber nicht ohne zu Spoilern, was ich natürlich auch auf keinen Fall möchte)

Fazit:
Ein schockierender Tatsachenroman, der schonungslos und ohne Verschleierung das Leben der jungen Sara von ihrer Kindheit bis zu der Zeit als sie selbst schon Mutter ist und doch immer noch unter der Gewalttaten ihres Vaters leidet. Dieses Buch rüttelt wach und zeigt, so geht es einfach nicht weiter. Ein Buch, welches man meiner Meinung nach unbedingt lesen sollte.

Dienstag, 1. Februar 2022

Rezension zu "Wer das Feuer entfacht" von Paula Hawkins [Werbung/Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Blanvalet

ISBN: 978-3-7645-0782-4

Erschienen am: 06.09.2021

Seiten: 416


Einzelband


Klappentext:


Auf einem Hausboot in London wird die Leiche eines brutal ermordeten jungen Mannes gefunden. Besonders drei Frauen geraten danach ins Visier der Ermittlungen.

Laura, die aufgewühlt wirkende junge Frau, die nach einem One-Night-Stand mit dem Opfer zuletzt am Tatort gesehen wurde. Carla, die Tante des Opfers, bereits in tiefer Trauer, weil sie nur Wochen zuvor eine Angehörige verlor. Und Miriam, die neugierige Nachbarin, die als Erste auf die blutige Leiche stieß und etwas vor der Polizei zu verbergen scheint.

Drei Frauen, die einander kaum kennen, mit ganz unterschiedlichen Beziehungen zum Opfer. Drei Frauen, die aus verschiedenen Gründen zutiefst verbittert sind. Die auf unterschiedliche Weise Vergeltung suchen für das ihnen angetane Unrecht. Wenn es um Rache geht, sind selbst gute Menschen zu schrecklichen Taten fähig. Wie weit würde jede einzelne von ihnen gehen, um Frieden zu finden? 


Meine Meinung:


Vor wenigen Jahren habe ich „Girl on the train“ gelesen und geliebt, daher war es für mich sofort klar, dass ich auch das neue Buch der Autorin unbedingt lesen möchte.

Leider war ich bereits nach den ersten Seiten total ernüchtert. Während der Schreibstil der Autorin gewohnt flüssig und gut zu lesen war, war der Spannungsbogen dieses mal meiner Meinung leider gar nicht bis sehr wenig vorhanden. Dachte ich zu Beginn noch, ich würde einfach dieses mal ein wenig brauchen um in die Geschichte zu kommen, wusste ich bei der Hälfte ungefähr, dass mich dieses Buch auch bis zum Ende nicht mehr packen wird.

Die Protagonisten waren unterschiedlich und skurril, was der Geschichte sicher zu Gute kommt, mir persönlich waren sie allerdings zu oberflächlich und zu sehr damit beschäftigt den jeweils anderen Personen die grausame Tat des Mordes in die Schuhe zu schieben.

Nebenbei erzählt das Buch dann noch eine zweite Geschichte „Nur eine kam nach Hause“, bei der ich zunächst den Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten überhaupt gar nicht nachvollziehen beziehungsweise verstehen konnte. Für mich persönlich sorgte es eher dafür, dass ich noch verwirrter zwischen den Seiten hin und her blätterte.

Fazit:
Nach einem starken Debüt vor wenigen Jahren hatte ich von diesem Thriller, einfach mehr erwartet. Leider wurden meine Erwartungen hier nicht erfüllt. Dennoch denke ich, dass dieses Buch all jenen gefallen könnte, die ein leicht zu lesendes Buch für zwischendurch suchen.