Mittwoch, 3. Juli 2024

Rezension zu "Zeit zu verzeihen" von Hera Lind [Werbung | Rezensionsexemplar]

Erschienen bei: Knaur
ISBN: 978-3-426-52838-9
Erschienen am: 02.05.2024
Seiten: 464
Erhältlich als: Print (€ 12,99), Ebook (€ 9,99)


Einzelband



Klappentext:

Als sich Clara und Viktor im Sommer 1965 begegnen, wissen sie nicht, dass sie sich schon einmal als Kleinkinder an einem tragischen Ort begegnet sind, und jeweils nur dank ihrer unfassbar mutigen Mütter überlebt haben. Die beiden jungen Menschen spüren, dass sie ineinander die wahre Liebe gefunden haben. Doch jetzt gibt es Ost und West. Sie riskieren alles und wagen die Flucht aus der DDR. Sie mündet in einer unsagbaren Katastrophe: Claras wird denunziert und landet im berüchtigten Frauen-Gefängnis Hoheneck. Dort bringt sie ein paar Monate später unter fürchterlichen Umständen ihren Sohn zur Welt – und muss monatelang auf einem Lager aus Stroh auf dem nackten Betonboden um das Überleben ihres Babys kämpfen. Wortlos wird ihr das Kind schließlich weggenommen. Doch tief in Claras Herz ist die Kraft wahrer Liebe ungebrochen. Und Viktor hat sie all die Jahre nie aufgegeben …


Meine Meinung:

Hera Linds Tatsachenromane enthalten Geschichten, welche mir jedes Mal wieder aufs neue unter die Haut gehen. Mich mitreißen und mir eine Gänsehaut bescheren, wenn ich daran denke, dass diese Geschichten zum großen Teil der Wahrheit entsprechen, da sie eine oder mehrere Personen erlebt hat, welche sich mit seiner persönlichen Geschichte an die Autorin gewandt hat.

Bei ihrem jüngsten Werk muss ich aber gestehen, dass mir der Anfang nicht ganz so mitreißen konnte, ich wurde mit dem Erzählstil nicht richtig warm, hatte eher das Gefühl als würde ich ein Tagebuch statt eines Romans lesen. Dieses Gefühl ließ dann allerdings rasch nach, nachdem sich die Perspektive geändert hat. Der Schreibstil war für mich (wie gewohnt) flüssig und lies sich gut lesen. Die Geschichte an sich ist aufwühlend, emotional und dramatisch. Dabei waren die Figuren für mich absolut authentisch und ich konnte mich unglaublich gut in sie hineinversetzen, trotz meiner Probleme zu Beginn.

Letztlich bin ich beeindruckt, wie gut es Hera Lind gelingt, verschiedene Geschichten zu einer zusammen zu führen und dabei aufzuzeigen wie ähnlich manche Familiengeschichten verlaufen auch wenn sie zu verschiedenen Zeiten spielen und die Protagonisten selbst durch die damaligen Umstände gar nicht so viel über ihre eigene Vergangenheit oder Herkunft wussten.

Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung.

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